TY - JOUR
T1 - Die Hexer von Mol
AU - Stieler, Wolfgang
AU - Aït Abderrahim, Hamid
A2 - Wouters, Dirk
N1 - Score = 10
PY - 2012/5
Y1 - 2012/5
N2 - Bei der Transmutation wird hochradioaktiver
Abfall mit Neutronen beschossen. Und wie durch Zauberhand
verwandeln sich Stoffe, die eigentlich mindestens 10 000 Jahre
sicher von der Umwelt isoliert werden müssten – obwohl noch
niemand weiß, wie genau das gehen soll –, in harmlosere Elemente.
Bereits nach wenigen Hundert Jahren wäre die Strahlung durch
den natürlichen radioaktiven Zerfall so weit abgeklungen, dass
der Abfall als weitgehend ungefährlich gelten könnte. Keine
Castor-Transporte mehr, keine überquellenden Zwischenlager,
kein Streit um Endlager. Mit einem Schlag wäre die Atomwirtschaft
eines ihrer drängendsten Probleme los. Zu schön, um
wahr zu sein.
Im belgischen Mol läuft seit Ende 2011 ein Experiment, von
dessen Ausgang abhängt, ob diese Vision tatsächlich Wirklichkeit
wird. Bringt das „Guinevere-Projekt“ die erwarteten Ergebnisse
– und die ersten Messungen sehen danach aus –, gibt es
grünes Licht für „Myrrha“, den ersten Transmutationsreaktor
der Welt. Er könnte bereits 2020 seinen Betrieb aufnehmen.
Hamid Abderrahim ist jedenfalls zuversichtlich, dass dieser
Plan aufgeht. Denn er weiß die Physik auf seiner Seite. „Fangen
wir ganz am Anfang an“, antwortet er gut gelaunt auf die Frage,
wie das funktionieren soll. Er greift ein Blatt Papier, zeichnet ein
Achsenkreuz darauf und beginnt seine Einführung in die Magie
der Kernphysik.
AB - Bei der Transmutation wird hochradioaktiver
Abfall mit Neutronen beschossen. Und wie durch Zauberhand
verwandeln sich Stoffe, die eigentlich mindestens 10 000 Jahre
sicher von der Umwelt isoliert werden müssten – obwohl noch
niemand weiß, wie genau das gehen soll –, in harmlosere Elemente.
Bereits nach wenigen Hundert Jahren wäre die Strahlung durch
den natürlichen radioaktiven Zerfall so weit abgeklungen, dass
der Abfall als weitgehend ungefährlich gelten könnte. Keine
Castor-Transporte mehr, keine überquellenden Zwischenlager,
kein Streit um Endlager. Mit einem Schlag wäre die Atomwirtschaft
eines ihrer drängendsten Probleme los. Zu schön, um
wahr zu sein.
Im belgischen Mol läuft seit Ende 2011 ein Experiment, von
dessen Ausgang abhängt, ob diese Vision tatsächlich Wirklichkeit
wird. Bringt das „Guinevere-Projekt“ die erwarteten Ergebnisse
– und die ersten Messungen sehen danach aus –, gibt es
grünes Licht für „Myrrha“, den ersten Transmutationsreaktor
der Welt. Er könnte bereits 2020 seinen Betrieb aufnehmen.
Hamid Abderrahim ist jedenfalls zuversichtlich, dass dieser
Plan aufgeht. Denn er weiß die Physik auf seiner Seite. „Fangen
wir ganz am Anfang an“, antwortet er gut gelaunt auf die Frage,
wie das funktionieren soll. Er greift ein Blatt Papier, zeichnet ein
Achsenkreuz darauf und beginnt seine Einführung in die Magie
der Kernphysik.
KW - MYRRHA
KW - transmutation
UR - http://ecm.sckcen.be/OTCS/llisapi.dll/open/ezp_127495
UR - http://knowledgecentre.sckcen.be/so2/bibref/10033
M3 - Article
SN - 1613-0138
SP - 46
EP - 51
JO - Technology Review
JF - Technology Review
IS - May 2012
ER -